Mittwoch, 29. Juni 2011

HEJ DO STOCKHOLM!

Nach fast einer Woche Stockholm haben wir uns auf den Weg in Richtung Nordschweden gemacht. Man merkt tatsächlich, sobald man Stockholm verlässt ist man ziemlich einsam =).

Einen kurzen Stopp in Mittelschweden habe wir in den Orten "Hölick" 


und in dem kleinen Fischerdörfchen "Bönhamn"  


gemacht. Auf der Fahrt nach Bönhamn sind wir über Stock und Stein gefahren, da unser Naiv "Wolfgang" (so die Stimme unseres Navis) ein paar schöne Abkürzungen über Forstwege für uns ausgesucht hatte. In Mittelschweden gibt es, bis auf die Autobahn und Landstraße, so gut wie keine asphaltierte Straßen… Unser Auto macht aber, Gott sei Dank, alles tapfer mit!

Die Landschaft von Mittelschweden hat uns sehr begeistert. Vor allem in Hölick: hier wachsen Kiefern am Sandstrand und im nächsten Augenblick läuft auch noch ein Reh vorbei. Das war echt der Wahnsinn! 



HEJ HEJ LAPPLAND!

In Lappland hatten wir nach langer Zeit wieder einmal Berge um uns. Da viel die Entscheidung leicht, dass wir einen dieser Berge erklimmen. Über Felsen und steile Treppen ging es dann in 45 Minuten auf 285 Meter (natürlich kein Vergleich zum Kaisergebirge, aber immerhin ein Anfang =)). 


Vom Gipfel hatten wir eine schöne Aussicht auf umliegende Seen und die Ostsee. Laut Tourismus Info Büro benötigt man für den Rundweg 2,5 Stunden - das haben wir natürlich locker unterboten und waren in 1,5 Stunden wieder am Ausgangspunkt! 

Nach einer Nacht im Nationalpark haben wir uns nach neuen Herausforderungen umgesehen und sind da auch gleich fündig geworden - Lachs angeln. Auf gut Glück sind wir zu einer der Lachsfarmen auf Meer gefahren und haben uns einen 3,2 Kilo schweren Lachs, mit Angel und Käscher, aus dem Wasser gezogen. 


Nach dem Fang ging alles ganz schnell…
Den Fisch ausnehmen, säubern. Ein gutes Stück abschneiden…


…die letzten Krähten heraus zupfen…


… nach bereits 40 Minuten dann auf den Grill damit, und mit einer Scheibe Polarbrot schmecken lassen!


Vom Rest konnten wir uns dann noch 2 Tage lang ernähren. Aber es war echt ein Erlebnis, und der Lachs hat wirklich super gut geschmeckt! 

Nach dem Fang haben wir uns mit unserem Nachbarn (besser unsere Nachbarn - Marc und seine treue Begleiterin Hündin Liz) vom Stellplatz in Schweden getroffen und sind dann ca. eine Woche gemeinsam durch Nordschweden gefahren. Auf der Weiterreise haben wir einen Stopp in "Gammelstaden" (bei Lulea) eingelegt. Dieses kleine schwedische Dorf wurde mit seinen ca. 450 kleinen Holzhäusern zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt und ist wirklich sehenswert:



Fast noch schöner ist der Ort aber, wenn man um ca. 23:00 durch die Gassen läuft. Während die Einwohner alle in ihren Häusern sind, strahlt die Sonne gelbgold auf die Dächer der kleinen Häuser im Ortskern - wie auch auf unsere Gesichter. 


Auf unserer nächtlichen Erkundungstour durchs Dorf sind wir ganz zufällig zu einem kleinen Konzert gestoßen, dass vor dem Kulturhaus "openair" stattfand. Das Kulturhaus in Gammelstaden ist, wie auch der Ort an sich, einen Besuch wert: Das Haus lädt mit Kaffee und Kuchen definitiv zu einem Stopp ein. Zwischen Blumentapeten, alten wohnlichen Möbeln und liebevoll ausgesuchtem Kaffee Geschirr kann man sich über allerlei Veranstaltungen im Ort informieren. 


Und weiter geht's in Lappland in Richtung Norden. 
Auch hier gabs genau das richtige Plätzchen für uns. Unsere "Zelte" haben wir hier in Batskärsnäs aufgeschlagen. Wir sind mittlerweile 3.111 km gefahren und auch hier sind die Herren, Flo und unser Nachbar Marc, auf den ersten Fang in freier Wildbahn aus - also raus mit den Angeln. 
Nach ein paar Anläufen hat Flo es dann geschafft und einen 62 cm langen Hecht aus dem Wasser gefischt. 


Mittsommer haben wir auf einem ca. 5 km entfernten Campingplatz gefeiert. Die Feier war zwar etwas unspektakulär, dafür war der Anblick unseres kleinen Hafens, an dem wir unseren Standort für insgesamt 4 Tage hatten, umso spektakulärer. 


Auf dem Bild oben und unten ist es ca. 03:30 in der Früh - ihr könnt euch vorstellen, dass man hier eher wenig Schlaf bekommt, da man die Autos auch nie komplett dunkel bekommt!



AUF GEHTS NACH FINNLAND!

Mittlerweile haben wir den Polarkreis überquert 


und auf unserer Fahrt durch Finnland bereits Rentiere auf der Straße gesichtet. Man muss wirklich aufpassen, dass man keines überfährt, wobei hier erleichternd hinzu kommt, dass es weder eine Dämmerung noch eine Nacht gibt - es ist sozusagen immer so hell wie bei uns zwischen 10:00 und 15:00. 


Unser einziges Problem hier sind die unzähligen Gelsen und ihre gnadenlosen Attacken. Daher laufen wir sehr oft fluchtartige zum Auto und nebeln uns mit Autanspray ein. 

Die Fahrt durch Finnland ging schneller als gedacht, und so sind wir zu unserer Überraschung vorgestern schon über die Grenze nach Norwegen gefahren. Nach ca. 7 Stunden Fahrt, waren wir dann aber doch recht müde, und haben einen Stopp an einem wenig beeindruckenden Campingplatz eingelegt. Aber wer müde ist, muss schließlich auch einmal schlafen. Also raus mit den Matten - Auto verdunkeln so weit es überhaupt möglich ist, und … schlafen =). 
Gestern haben wir dann unsere Reise ans Nordkap (der wohl genannt, nicht nördlichste Punkt Europas) wieder aufgenommen und sind durch die Berge Norwegens gefahren. Was uns dann nach ca. 4 Stunden Fahrt durch Rentierzuchtgebiete und jede Menge Buschbirken gezeigt hat, war einfach unglaublich - Berge über Berge, glasklares blaues Wasser und unzählige kleine Buchten mit Sandstränden.



Der Anblick dieser Landschaft hat uns für so einiges entschädigt - nicht zuletzt die Tatsache, dass uns unser Naiv "Wolfgang" und nach fast 4.000 km im Stich gelassen hat. Die Software hat wohl einen Fehler und so hängt das Navi ständig beim Suchen des GPS Signals auf. Gott sei Dank gibt es in Norwegen nur eine große Straße der man folgen kann und noch dazu sind wir mit einer super Karte bewaffnet =). 


Ans Nordkap haben wir es dann gestern Mittag geschafft. Eines der Highlights auf dem Weg war auch der abenteuerliche Tunnel, der alternativ zur Fähre an die Nordkapinsel führt. Er ist 6.875 Meter lang und läuft 212 Meter unter dem Meer durch - klingt so weit nicht spannend - der Tunnel führt jedoch von ca. 5 Meter über dem Meeresspiegel die erste Hälfte einfach 106 Meter schräg unters Meer in die Tiefe und die zweite Hälfte 106 Meter mit dem selben Gefälle wieder nach oben. Es ist also tatsächlich ein Abenteuer diesen Tunnel zu durchfahren!
Weiter sind wir zwischen den noch übrig gebliebenen Schneewechten, kleinen Seen und dem Meer bis an das Nordkap gelangt und warten nun darauf, eine Blick auf die Sonne um Mitternacht zu erhaschen. Und während wir warten, genießen wir unseren Champagner der seit Rottenburg im Kühlschrank auf seinen Einsatz wartet. 

Zum Schluss haben wir, für alle Fans von Daten und Fakten, noch unsere Route in eine Karte eingezeichnet. Die blauen Punkte zeigen die Stopps, an denen wir unser Lager aufgeschlagen hatten. Zusätzlich seht ihr, dass wir bereits in 21 Tagen über 4.000 km gefahren sind und auch schon eine Menge Sprit verbraucht haben =). 



Flo hat es sich nicht nehmen lassen, das Video von unseren ersten Metern am Nordkap für euch klein zu rechnen und es für euch auf den Blog zu stellen. Viel Spaß beim anschauen und - Lautsprecher an:




Wir vermissen euch und schicken euch ganz viele Bussln!
Bis bald - eure
Kathi + Flo alias Flokathi!

1 Kommentar:

  1. Wow, macht super Spaß, Eurem trip mehr oder weniger "live" bei zu wohnen!!! So schön das mit der ewigen Helligkeit auch ist, muss sich das ganze doch wie ein riesiger Jetlag anfühlen, oder? Könnte mir vorstellen, dass der Körper Schwierigkeiten damit hat, ohne Dunkelheit zu wissen, wann die Nacht denn nun eigentlich beginnt? Egal, ich bin trotzdem neidisch und wünsche Euch weiterhin ne klasse Fahrt – und vergesst nicht, die Tanknadel im Auge zu behalten :-)) Liebe Grüße!
    Rasi

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